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Das Gebirge vor mir

Sie tritt aus dem Wald heraus. Aus dem Dunkeln ins Helle. Schaut hinter sich. Nur dieser dichte Wald, die vielen Bäume sind noch zu sehen. Der schmale, ausgetretene Pfad zwischen den Stämmen ist kaum noch zu erkennen. Sie dreht sich wieder um. Eine weite Landschaft breitet sich vor ihren Augen aus. Der weitere Weg ist gut zu sehen. Er führt im Zickzack einen sanften Hang hinunter. Und da an der niedrigsten Stelle frisst ein klarer Bach eine schmale Schneise in den Berg. Angenehm wirkt dieser Teil des Weges auf sie. Breit und glatt, immer leicht abwärts in Richtung Tal. Am Wegesrand blühen zarte Blumen. Ihr Blick folgt dem Weg weiter über den Bach. Er beginnt wieder steil anzusteigen. Ein riesiger Berg wirf seinen Schatten darüber. Der Pfad wird wieder schmaler. Steiniger.  Unwegsamer. Schier endlos windet er sich zwischen großen Felsen entlang und steigt den Berg hinauf. Drei Jahre wird sie brauchen, um diesen hohen, kahlen Berg zu erklimmen. Aber von verschiedenen Stellen am Weg muss man eine wunderschöne Aussicht haben, versucht sie sich selbst aufzumuntern. Und einige große Blumen kann sie sogar von hier schon ausmachen. Nicht direkt am Wegesrand, aber trotzdem gut zu erreichen. Nicht leicht wird dieser Weg, das weiß sie, aber es fühlt sich gut an zu wissen, wo der Weg sie hinführt. Nicht mehr diese beklemmende Unsicherheit und Angst vor der Zukunft, die sie im Wald gespürt hat, sondern Zuversicht, dass dieser Weg zu schaffen ist.

1 comment:

  1. Seile
    Verbindung und Halt
    Verbindungen schaffend? Verbindungen erhaltend?
    Ich mag Deine Strukturbilder sehr.

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